Mit einer Veranstaltung in der Jugendfreizeiteinrichtung Eastend feierte am Donnerstag, den 14. Dezember 2023, das Projekt „Hellersdorfer Gesichter – Das ist unser Kiez!“ seinen Abschluss. Gespannt blickten die Gesichter im Publikum auf die Gesichter im Film – und, zur großen Freude und Überraschung, erkannten sich einige auf der Leinwand wieder. Durch den zentralen Kommunikationsort am Gutsgarten in Hellersdorf sind während des Projekts enge Verbindungen zwischen Nachbar*innen im Quartier entstanden; sie lernten sich besser kennen und machten nicht zuletzt im Rahmen einer Filmdokumentation gemeinsame Sache.
Mehrere Jahre lang hat das Projektteam der Nomadisch Grün gGmbH im Projekt „Hellersdorfer Gesichter – das ist unser Kiez!“ Nachbar*innen im Quartier begleitet. Um die tolle Zusammenarbeit zu würdigen, durfte zum Abschluss des Projekts ein Treffen mit vielen Beteiligten nicht fehlen. Ein sehr bekanntes Gesicht aus der Projektarbeit war Jihad Issa, der zur Abschlussveranstaltung einmal mehr ein beeindruckendes und vielseitiges Buffet herbeizauberte. Nicht nur mit seiner Ader als Gourmet hat sich Jihad Issa bei den Nachbar*innen im Projekt einen Namen gemacht: Mittlerweile lebt und arbeitet der aus Syrien stammende Künstler in Berlin. Inspirieren lässt er sich oft von Kindern, mit denen er zum Beispiel auch in Hellersdorf zusammen malt. „Hier wird mehr kollektivistisch gearbeitet, nicht so als Einzelkämpfer“, zog er auf der Abschlussveranstaltung das Resümee zu seiner künstlerischen Arbeit. Mit seinem Schaffen war Jihad Issa von Beginn an ein wichtiger Akteur im Projekt – zusammen mit weiteren Kooperationspartner*innen. Mit seiner mobilen Leinwand hat er auf Festen und sonstigen Anlässen im Quartier zahlreiche Bewohner*innen portraitiert, begleitend dazu wurden sie unter anderem von Cécile Wagner interviewt. Eindrücke davon können gewonnen werden unter https://hellersdorfergesichterorg.wordpress.com/.
Genau genommen handelte es sich bei „Hellersdorfer Gesichter“ nicht nur um ein, sondern um zwei Projekte: Das erste Projekt unter dem Titel „Nachbarschaft wachsen lassen – für Vielfalt und Respekt“ lief von Februar 2019 bis Dezember 2020 und das Folgeprojekt „Hellersdorfer Gesichter – das ist unser Kiez“ von Oktober 2021 bis Dezember 2023.
Im zweiten Projekt ging es darum, die entstandenen Bande zwischen Nachbar*innen noch enger werden zu lassen. Gleichzeitig galt es, neue Nachbar*innen zu erreichen, insbesondere diejenigen, die erst vor Kurzem nach Hellersdorf gezogen sind. Tatkräftige Unterstützung erhielt das Projektteam hier von Sprachmittler*innen. Mit dem Umzug des Gutsgartens Hellersdorf an den neuen Standort wurde dieser mehr und mehr zum zentralen Anker- und Kommunikationsort im Projekt. Die Erstellung einer Filmdokumentation war dabei der inhaltlich zentrale Punkt des Projektes.
Gespannt blickten die Anwesenden am 14. Dezember 2023 auf die Filmleinwand, als sie sich bzw. den Film bei der Abschlussveranstaltung zum ersten Mal sehen konnten. In den Filmbeiträgen kamen durchaus ernste Töne und Themen zur Sprache, wie zum Beispiel zum Umgang mit Vorurteilen oder dem Gefühl von anfänglichem Fremdsein in einer neuen Umgebung. Glücklicherweise ließ sich dieses oft abbauen, zum Beispiel durch Treffen mit herzlichen Nachbar*innen und durch die gemeinsame Zusammenarbeit im Projekt. Viele haben, davon zeugt der Film, inzwischen intensive Bezüge zu ihrem neuen Wohnort Hellersdorf gefunden und mittlerweile konnten zahlreiche nachbarschaftliche Kontakt entstehen.
Durch die Filmdokumentation, erstellt in enger Zusammenarbeit und Mitwirkung aller Beteiligter, wird das Projekt „Hellersdorfer Gesichter – das ist unser Kiez!“ auch nach seiner Beendigung noch lange Zeit in der Nachbarschaft Wirkung hinterlassen. Auch die erfolgreiche Vernetzungsarbeit im Gutsgarten wird einen Nachklang behalten.
Kleiner Exkurs – eine filmische „Zugabe“ gibt es vom Familienritter-Projekt
Weil die Kinostimmung bei der Abschlussveranstaltung so gelungen war, man sich am Buffet so angeregt unterhielt und das im Abschluss befindliche Projekt ganz im Zeichen von Zusammenarbeit, Freundschaft und persönlicher Bezüge zu Hellersdorf stand, gab das „Familienritter“-Projekt – ein weiteres über den Projektfonds des Quartiersmanagements Hellersdorfer Promenade gefördertes Projekt – eine filmische „Zugabe“: Michael Rapaic, ein Kollege von Gertrud Lepique beim Projektträger Johanniter-Unfallhilfe Berlin, hatte in diesem Projekt zuletzt mit einer Gruppe Jugendlicher in der Jugendfreizeiteinrichtung Eastend einen eigenen Song mit dem Titel „Hellersdorf Mitte sind wir“ mit Sound und Text komponiert, produziert und als Musikvideo umgesetzt. Auch das war absolut spitzenmäßig und ein echter Hingucker!