Ein intensiver Austausch war unter den Anwesenden schon vor Beginn der Projektbörse im Lernzentrum Helliwood entstanden. Einige – darunter Bewohner*innen, Mitglieder des Quartiersrats und Vertreter*innen von Einrichtungen und Trägern – verfolgen die Arbeit sowie Entwicklung des Quartiersmanagements und der geförderten Projekte schon seit Jahren und sind bekannte Gesichter bei der Projektbörse.
Nach einer Begrüßung durch das QM-Team um die neue Teamleiterin Katharina Zöller stellten Vertreter*innen von Projekten den Arbeitsstand in den Projekten vor und gaben Einblicke in zukünftige Projektentwicklungen.
Wie dicht das Ohr am Puls der Nachbarschaft sein kann und welche starken nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Projektbeteiligten und Bewohner*innen entstehen können, verdeutlichten Carola Rümper vom Projekt „DOTTY TOOL - Kunstanhänger draußen unterwegs“ (mp43-projektraum für das periphere) und Cécile Wagner vom Projekt „Hellersdorfer Gesichter – Das ist unser Kiez!“ (Nomadisch Grün). Ein Erfolgsfaktor für einen engen Draht zur Nachbarschaft stellt in beiden Projekten eine kontinuierliche Präsenz an verschiedenen Orten im Quartier dar. Auch waren die Teams beider Projekte mit ihrem Equipment stets auf wichtigen Quartiersveranstaltung vertreten.
Wie wichtig Feste als Kommunikationsanlässe sind, schlussfolgerte auch Trudi Lépique vom QM-Projekt „Familienritter“ (Johanniter). Im Rahmen dieses Projektes nimmt sie niedrigschwellig Kontakt zu Familien im öffentlichen Raum auf, hat ein Ohr für deren Probleme und Bedarfe, und vermittelt schließlich zu Angeboten weiter. Das Fest des Caritasverbandes und das Willkommensfest der GESOBAU waren in der Vergangenheit beispielsweise gute Gelegenheiten, um mit den vielen Neuzugezogenen in den neuen Wohnungen auf dem Stadtgut Hellersdorf in ersten Kontakt zu treten.
Eltern zu erreichen war und ist auch zentrales Anliegen von Projekten, die rund um die Pusteblume-Grundschule – unsere zentrale Quartiersgrundschule – angesiedelt sind. Wassilia Fotiadou (tjfbg) berichtete, wie es beim „ElternNetzWerk“ gelungen ist, dieses dauerhaft an der Schule zu verankern. Eine entsprechende Rechtsgrundlage bietet der gesetzliche Auftrag zur Unterstützung der Arbeit von Elternvertretungen. Auch im aktuellen Projekt „Große Klasse – Bildungschancen für Eltern und Kinder im Quartier!“ weckt Wassilia Fotiadou das Interesse von Eltern für das Lernen ihrer Kinder und deren Belange an der Schule. Daran schließen oft spezielle Angebote für Eltern an, die etwas für sich, ihren Bildungsstand und den Umgang mit ihren Kindern tun möchten. In den Sommerferien dieses Jahres fanden diesbezüglich mehrere Bildungs-Ferienbildungsangebote für die Eltern statt. Besonders erfolgreich sind Projekte im Quartier, wenn sich Allianzen mit Partner*innen schmieden lassen. In Bezug auf die Weiterbildung und Qualifizierung von Eltern beim Projekt „Große Klasse“ sind das Jobcenter und die Volkshochschule wichtige Kooperationspartner.
Ganz im Zeichen von Vernetzung sowie Bildungskooperation steht das Projekt „Bildungscampus Kastanie 3“ (Camino), das nach zweimaliger Projektverlängerung Ende März 2024 auslaufen wird. Für die gemeinsame Sache im Bildungscampus-Ansatz standen in diesem Jahr die Gesundheitswoche mit Angeboten vieler beteiligter Einrichtungen und Partner*innen, die als Sommerferien-Projektwoche mittlerweile zum fünften Mal stattgefundene Forscherwoche und der Spielstraßen-Aktionstag im September im Fokus. Mit dem Andocken an das Programm „Zukunftskiez“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ergibt sich nun eine Option auf langfristige Verstetigung und strategische Weiterentwicklung der Projekteergebnisse mit der mittlerweile etablierten Bildungs-Vernetzungskoordination.
Klimaschutz und generationsübergreifenden Austausch bringt das Projekt „Erneuerbare Energien für den Quartiersschulgarten der Pusteblume-Grundschule“ vom Träger Jahresringe unter ein Dach. Hier bekommen die Schüler*innen der Pusteblume-Grundschule während drei Projektwochen durch gemeinsames Experimentieren einen ersten Zugang zu Energieträgern wie Wasser, Wind und Sonne. Während der diesjährigen Forscherwoche des Bildungscampus Kastanie, an welcher das Projekt auch beteiligt war, entstanden außerdem kleine solarbetriebe Marsautos, die bei der Abschlussveranstaltung der Forscherwoche stolz präsentiert wurden.
In diesem Jahr starteten zudem auch zwei neue Projekte, welche sich während des schnell voranschreitenden Abends schließlich vorstellten. Das Projekt „Die Promenade hält zusammen“ konzentriert sich vor allem auf den östlichen Teil des Quartiers. Hier hat das Mehrgenerationenhaus Buntes Haus (Roter Baum Berlin) nun mit seinem Projekt die Stärkung nachbarschaftlicher Strukturen im Blick, wie die Leiterin vom Bunten Haus, Katrin Rother, berichtete.
Das zweite neu gestartete QM-Projekt widmet und konzentriert sich ganz auf die Themen der ökologischen Nachhaltigkeit sowie Hitzebelastung in Hellersdorf. „Heißes Hellersdorf“ – wie sich das Projekt nennt – ist ein Kooperationsprojekt aller drei Hellersdorfer Quartiersmanagement-Gebiete. Mitarbeiter*innen von der L.I.S.T. GmbH und vom Naturschutz Malchow werden im Dialog mit Bewohner*innen wichtige Fragen zum Klimawandel, zunehmender Hitzebelastung in den Sommermonaten sowie schließlich zum Klimaschutz diskutieren. Ein Ziel ist, wenn möglich gemeinsam mit Wohnungsunternehmen als strategisch wichtige Partner, kleinere Maßnahmen zum Hitzeschutz oder -absenkung umzusetzen.
So endete der Abend mit spannenden Ausblicken in die Zukunft. Die Anwesenden wünschten den Projekten weiterhin viel Erfolg und freuen sich auf weitere Berichte in der Zukunft.